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Zwischenmenschliches

Abrechnung

Ich hasse dich.
Ich hasse dich von ganzem Herzen, wenn man jemanden überhaupt so sehr hassen kann, daß einem das Herz weh tut..
So sehr, daß mir übel wird wenn ich dein Gesicht nur auf einem Foto sehe.
Dein verbittertes Gesicht, die immer etwas ironisch verzogenen Mundwinkel.
Immer so als ob sie sagen wollten: Was bist du denn schon?
Dann könnte ich auf dich einschlagen, immer und immer wieder, so lange bis du dich nicht mehr rührst.
Dann endlich könnte ich aufatmen, einmal tief Luft holen. Befreit von dir.
Nie mehr die dummen Floskeln, nie mehr dieses: Das würde ich nicht so machen.
Wer hat dich je gefragt?
Ich nicht. Voll gequatscht hast du mich, du, dabei hast du dein Leben verrinnen lassen wie ein plätscherndes Wasser, ohne jede Kraft, einfach von Stein zu Stein, jede kleine Hürde umschlängelnd.
Sich durchwinden ohne an zu ecken war dein Credo im Leben.. Bloß keine Schwierigkeiten.
Keinen Stau überwinden. Kein neues Bett suchen. Immer nur den gleichen Weg.
Alt und ausgefahren.
Doch keiner darf dir dies sagen. Bis heute nicht. Oder gerade heute nicht. Keiner darf dich daran erinnern, daß du nichts, aber auch gar nichts gemacht hast aus dir. Aus deinem Leben.
Aus deinen vielen Talenten. Verkümmert sind sie und immer war es die Schuld von anderen.
Dann plusterst du dich auf wie ein Pfau, baust dich auf und tönst: Ich habe nie was falsch gemacht.
Nein, du hast recht,. Du hast nichts falsch gemacht. DU HAST NICHTS GEMACHT.
Und das ist schlimmer.
Du hast nicht nur dein Leben zerstört, sondern auch das von Anderen. Die an dich geglaubt haben. Die auf dich vertraut haben. Denen du Hilfe geben solltest. Denen du sie verweigert hast. Die du allein gelassen hast, als sie dich dringend gebraucht hätten.
Nein, du warst nicht da. Nie, immer flüchtig wie Wind, nie greifbar, nicht Fisch und nicht Fleisch, ohne Meinung, ohne Rat.
Sogar wenn ich dieses schreibe wird mir übel.
Denn damit hast du andere Seelen zerstört, so wie deine zerstört ist.
Du hast ihnen das Vertrauen genommen zum Leben, das Vertrauen zum Vertrauen, das Vertrauen in die Liebe, das Vertrauen in sich selbst.
Du hast neue Zombies geschaffen die mühevoll durch das Leben ziehen auf der Suche nach dem was du ihnen vorenthalten hast. Auf der Suche nach dem Ende eines Kreises. Den sie nie finden werden.
Dafür hasse ich Dich, hasse dich, hasse dich ....
Ich stehe auf und schaue in den Spiegel.
Ich sehe dein Gesicht, oder ist es meines? Verschwommenes Ineinander? Oder Gleichen?
Naß vor Haß - ich hätte uns so gerne geliebt.
Aber ich kann nicht lieben.

 

Brief an meine Beste Freundin

Hi Süße,

Ich habe dich lang nicht mehr gesehen, vielleicht sporadisch, mal hier und mal da. Das wenige was ich von dir erfahren habe, reicht mir aber trotzdem um noch durch dich hindurch zu sehen. Du hast dich verändert.
Bist du glücklich? Geht dein Leben voran, so wie du es dir immer vorgestellt hast?

Du wohnst in einem alten Haus mit Garten, ein Traum, ein erfüllter Traum, oder? Ein altes Haus, erfüllt dir eben auch einen alten Traum. Du stehst lächelnd am Fenster.
Du hast wieder geheiratet, noch ein Traum. Mit Prunk und Gloria hast du es laut aus dir heraus geschrie`n. Seht ich heirate noch einmal. Und du hast gelächelt.
Du hast noch ein Baby bekommen! Wieder ein Traum, der sich erfüllt hat, wenn auch kein Sohn, so doch eine zufriedene kleine, hübsche Tochter. Und wie sie lächelt, sie scheint doch sehr zufrieden zu sein. Wie sieht es eigentlich mit deinem Lächeln aus?
Seit über zehn Jahren begleite ich dich nun schon. Wir haben Höhen und Tiefen durchlebt. Und immer hat mich auch dein Lachen begleitet. Aber irgendwie scheint mir etwas mit deinem Lächeln nicht zu stimmen. Du weißt das ich dir schon immer alles so gesagt habe, wie ich es sehe oder fühle. Dein Lächeln ist nicht echt, dein Lächeln ist gespielt, dein Lächeln ist ne` Tarnung. Was willst du verstecken, und warum gerade vor mir? Du kennst mich am allerbesten, sonst niemand so genau. Jeder Besserwisser oder selbsternannte Menschenkenner hat nie bis zu meinem Kern geschaut, immer nur auf die Fassade. Warum also versuchst du dich zu verstecken? Wo ich doch deinen Kern und du meinen Kern kennst? Was verbirgst du?
Das du auf dem Boden liegst, mit voller Bauchlandung gebremst hast? Das du nicht mehr fliegen kannst, weil deine Flügel so zerbogen sind? Weil du schreien willst und es nicht darfst? Weil du vor lauter Dunkelheit, die rettende Lichtquelle nicht mehr siehst? Weil du Dich schämst? Warum, vor mir?
Ist es weil wir eine lange Durststrecke allein durchs Leben gehen mussten und nicht viel Zeit füreinander hatten? Wohl nicht oder? Das gehört zum Leben und zu einer guten Freundschaft dazu. Jeder der etwas anderes behauptet, hat noch nie einen besten Freund besessen.
Ist es weil dein jetziges Leben nicht so verläuft, wie du es dir erhofft, erträumt hast. Deine Euphorie alles Wahnsignale übersehen hat? Warnungen in den Wind geschlagen hast? Aber Fehler macht doch jeder. Wichtig ist doch nun das man da Beste daraus macht.
Ist es weil dein Mann mich nicht leiden kann und du glaubst er hat uns auseinander gebracht? Weil du versucht warst unsere Freundschaft aufzugeben? Das gehört nun mal auch dazu.

Ich will dir etwas sagen: Ich glaube das er dich genauso liebt, wie du ihn. Nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht war alles viel zu schnell und unüberlegt. Ihr wolltet schneller sein als die Zeit. Das geht aber nun mal nicht. Es ist an der Zeit endlich die Fehler auszubügeln. Gegenseitig Fehler einzugestehen ist ein Anfang, aus Fehlern zu lernen noch viel besser.

Und noch etwas:
Die Liebe fragt: Sag mal wozu bist du denn eigentlich gut?
Die Freundschaft antwortet: Ich trockne die Tränen, die du hinterlässt.

PS: Ich liebe dich, egal was kommt.